Love is love

Zeitreise-Berichte der 10c am Gymnasium „J. G. Herder“ Merseburg vom 8. bis 9. Juli 2021

Deutschland im Jahr 2040:

Der populäre Bundeskanzler Maier-Oberhaupt hat das Land umgekrempelt. Seine Devise: „Love is love“ wird auf allen Ebenen durchgesetzt. Das Gesetz der freien Liebe verbietet jegliche Diskriminierung aufgrund von sexueller Orientierung oder Geschlecht.

Alle Bürger erhalten gesetzlich gesicherten Zugang zu autonomen E-Autos, die in der Bundesrepublik umweltfreundlich hergestellt werden. Auch VR-Brillen sind für alle erhältlich. Andere wichtige Neuerungen sind mit grüner Energie betriebene Drohnen, die allerlei Alltagsaufgaben autonom erledigen, etwa die Postzustellung.

Fliegende Skateboards sind der Hit bei den Kindern und Jugendlichen, die nun endlich unabhängig von Eltern, Bussen und anderen Unannehmlichkeiten völlig uneingeschränkt in ihrer Bewegungsfreiheit sein können. Natürlich sind auch die Skateboards mit umweltfreundlicher Energie betrieben.

Ermöglicht werden all diese Annehmlichkeiten durch Enteignung und hohe Steuern für Wohlhabende. Da aber das Leben für alle gut ist, ist damit fast niemand unzufrieden.



 Handelnde Personen:  

  • Oma  
  • Maja – Kind  

Das Kind Maja sitzt mit ihrer Oma auf der Couch. Beide trinken Tee.

Maja: Oma, kannst du mir mal von deiner Jugend erzählen?

Oma: Ja gerne, ich kann dir zum Beispiel etwas über das Jahr 2040 erzählen. Das war das Jahr, in dem das Gesetz der freien Liebe das erste Mal zustande gekommen ist. Von unserem damaligen Bundeskanzler Herr Maier-Oberhaupt. Also, das war so…


Eine Szene, die sich im Jahre 2040 zugetragen hat…

1. Akt: Auf der Straße

 Handelnde Personen:  

  • Tom  
  • Dieter  
  • Kind auf Skateboard  

Tom und Dieter gehen Hand in Hand die Straße lang. Die Sonne scheint.

Tom (zu Dieter): Ach Baby, ich bin so froh, dass das Gesetz der freien Liebe durchgesetzt wurde. Es ist so schön, überall offen seine Liebe ausleben zu dürfen. Findest du nicht?

Dieter: Ja wunderbar, wir können endlich offen schwul sein.

Tom: Warte mal, siehst du dieses Plakat dort? Diese digitale Handtasche? Die wollte ich schon immer haben. Übrigens, ich habe nächste Woche Geburtstag. (Er zwinkert Dieter zu.)

Dieter: Weiß ich doch, mein Schatz. Übrigens: Ein Satz, den ich dir schon immer öffentlich sagen wollte. Und jetzt, wo wir offen schwul sein dürfen – Ich …

Er wird von einem Kind auf dem Skateboard angerempelt.

Kind: Sorry!

Tom (empört): Diese Kids mit ihren Skateboards, die sollten sie verbieten! Da wird man ja nur verletzt!

Dieter (seufzt): Die sind zwar gut für das Klima, aber schädlich für die Bürger!


Oma (beendet ihre Geschichte): Weil wir gerade über diese Skateboards reden, hast du auch so was?

Kind: Ja klar, Oma, hat doch jeder!

Oma: Die heutige Jugend… Die sind so gefährlich, diese Dinger. Es gab so viele Unfälle damals…

Maja: Jaja… Oma, wo wir gerade bei deiner Jugend sind. Kannst du mir erzählen, wie das mit den Autos und den Briefen war?

Oma: Ja klar, das ist eine lustige Geschichte. Früher wurden die Briefe nämlich mit einer Drohne ausgeliefert, damit sie schneller bei den Leuten sind. Und es wurde auch nur noch mit E-Autos gefahren. Fangen wir an.

2. Akt: Im Auto

 Handelnde Personen:  

  • Tina – Mutter  
  • Jenny – Kind  
  • Tim – Vater  
  • Jason – Kind  

Die Familie steigt ins Auto, vier Türen klappen zu. Die vier sitzen sich gegenüber.

Tim: So Kinder, es geht los. Seid ihr aufgeregt?

Kinder (im Chor): Ja!

Tina: Wartet, ich muss noch schnell das Ziel ins Navi eintippen. So, und schon fahren wir los.

Jenny: Wie lange fahren wir?

Tim: Wir sind bald da.

Jenny: Können wir eine Pipi-Pause machen?

Jason (quengelt): Können wir was essen? Schneller, ich habe Hunger!

Tina: Noch schneller und wir fahren gegen einen Baum.

Jenny (zeigt aus dem Fenster): Guckt mal, da fliegt eine Drohne, da hängt doch irgendwas dran, was soll denn das sein?

Tina: Das sind Briefe, mein Sohn. Das geht schneller als mit dem Auto. Und es ist sicherer.

Jenny: Papa, warum fahren eigentlich alle E-Autos?

Tim: Das ist so, weil es einmal ein großes Problem auf der Erde gab, den Klimawandel. Das war, als du noch nicht auf der Welt warst. Die Polkappen sind geschmolzen und es gab viele Probleme mit Naturkatastrophen und so. Deshalb hat unser Maier-Oberhaupt gesagt, er verbietet alle Autos mit anderen Motoren als Elektro. Das ist umweltfreundlicher und wir schützen so das Klima.

Jenny (mit leerem Gesichtsausdruck): Aha.

Tim: Außerdem sind sie einfach toll, sie fahren autonom und …

Jason (geht dazwischen): Jajaja, wann sind wir endlich da? Ich habe Hunger! Ich schreie sonst ganz laut. Hungaaaaa!


Maja: Cool, Oma. Das war ja richtig lustig damals bei euch.

Oma: Ja, wenn du mal wieder Zeit hast und nicht gerade mit deinem Skateboard unterwegs bist, kann ich dir bestimmt noch ein paar mehr Geschichten erzählen.

Maja: Du kannst aber auch mit mir Skateboard fahren kommen.

Oma (lacht): Ach Kind, dafür bin ich schon zu alt. Aber viel Spaß damit. Fahr nur keine Omas um, ja?

Maja steigt auf ihr Skateboard und fliegt davon, Oma sieht ihr lachend hinterher.