Zeitreise-Bericht der Klasse 10b am Gymnasium „J. G. Herder“ Merseburg vom 6. bis 7. Juli 2021
Deutschland im Jahr 2040:
Eine zweigeteilte Welt, in der Arm und Reich nebeneinander leben. Eine Stadt, die in zwei Teile geteilt ist.
Die Reichen leben mit einer Regierung aus einer künstlichen Intelligenz, die ein friedliches Miteinander ermöglicht. Die Reichen sind den Armen in Sachen Technologie weit voraus, beispielsweise bei Gentechnik, Waffen, Fortbewegung und Gesundheitswesen.
Die Armen spielen allerdings keine Rolle in den Überlegungen dieser KI. Sie müssen sehen, wie sie selbst zurecht kommen. Zudem wird eine aktive Politik im armen Stadtteil von den Reichen verhindert, um sie klein zu halten. Die Armen dürfen keine politischen Strukturen aufbauen.
Das arme Volk beginnt nun nach und nach, aus seinem Stadtteil in den reichen Stadtteil einzudringen und zu Aufständen anzustacheln. Sie können nicht mehr ohne Regeln, Gesetze und Geld leben, wie sie es lange mussten. Ihr Leben ist geprägt von Diebstahl, Gewalt und Hunger, und sie sehen es nicht mehr ein, dass sie kein funktionierendes politisches System aufbauen dürfen.
Die Armen finden: Es ist Zeit für Veränderung.
Eine Szene, die sich im Jahre 2040 zugetragen hat…
1. Akt: In der Küche
Manfred kommt verschlafen in die Küche und gähnt erst einmal herzhaft.
Hans: Guten Morgen, mein Sohn. Wie hast du geschlafen?
Manfred: Nicht gut. Die ganzen Schreie, der ganze Lärm auf der Straße.
Hans: Tja, das sieht nicht gut aus da draußen. Aber deine Mutter hat etwas mitzuteilen, denn heute ist ein besonderer Tag.
Manfred: Wieso? Welcher Tag ist heute?
Gudrun: Heute ist der jährliche Hoffnungstag. Unsere Familientradition. Alle sprechen ihre Wünsche und Hoffnungen aus. Also, Hans, was ist deine Hoffnung?
Hans: Ich möchte, dass die Gewalt aufhört. Die Politik muss endlich mal was dagegen machen.
Manfred: Ach ihr wisst doch, wir leben in einer Scheindemokratie. Hier wird sich nie was ändern.
Gudrun: Sohnemann! Ich sage dir jedes Jahr, das ist der Tag der HOFFNUNG! Hier sollst du nicht so reden.
Manfred: Du hast doch selber keine Hoffnung…
Gudrun: Natürlich! Ohne Hoffnung ändert sich doch gar nichts mehr. Lasst uns wenigstens diese bewahren.
Die Familie schweigt sich das restliche Frühstück an.
2. Akt: An der Mauer
An der Mauer, die Reich und Arm trennt. Zwei Paare gehen spazieren und werden aufeinander aufmerksam. Sie rufen sich über die Mauer hinweg etwas zu.
Bärbel: Hallo?
Alex: Ist das das Gesindel?
Bernd: Wie bitte? Wir haben seit 10 Jahren keine Reichen mehr gesprochen, lasst uns doch kurz Kontakt aufnehmen.
Max: Na gut, ist ja mit Abstand. Wer seid ihr denn?
Bernd: Das ist die Bärbel, meine Frau, ich bin der Bernd.
Alex: Ich bin der Alex.
Max: Ich der Max.
Bernd: Wie lebt ihr auf eurer Seite, was gibt es für Neuerungen?
Alex: Ach, das Übliche. Fliegende Autos, fliegende Straßenbahn.
Max: Wir machen jeden Tag Party, wir haben alles, was wir brauchen. Ein perfektes Leben. Nicht so wie bei euch Minderwertigen.
Bärbel (empört): Wieso sind wir minderwertig?
Max: Ihr seid arm! Ihr seid Versager! Ihr habt nichts zu sagen!
Alex (stolz): Unsere Regierung wird mit künstlicher Regierung betrieben.
Bernd: Eure Regierung sperrt uns hier ein! Ihr hofft doch, dass wir uns hier gegenseitig umbringen! Wir wollen aber selbst darüber bestimmen, wie wir leben! Wieso dürfen wir keine eigene Regierung haben? Wir wollen wählen, wir wollen Freiheiten, wir wollen Demokratie!
Max (zu Alex): Oh Gott, jetzt werden sie politisch.
Alex (über die Mauer): Hier, nehmt ein bisschen Geld und lasst uns in Ruhe.
Alex wirft ein paar Geldscheine über die Mauer.
Bärbel: Was sollen wir auf unserer Seite mit eurem Geld?
Stille.
Bärbel: Geht nicht weg! Hey!
Alex und Max gehen eilig davon, zur nächsten Party wahrscheinlich. Bärbel und Bernd bleiben niedergeschlagen stehen.
3. Akt: Geburtstag
Max feiert mit seinen Vätern seinen Geburtstag. Alle sind guter Dinge.
Justin: Nun, mein Sohn, bist du 20 Jahre alt geworden. Vor zehn Jahren haben wir dich adoptiert. Ich hoffe, du freust dich über deine Geschenke?
Max: Ja, danke, Papa! Was für ein toller Tag!
Jason: Und um den Abend ausklingen zu lassen, gehen wir noch in eine Bar oder Disco und trinken noch was.
Justin: Vorher noch mal schnell die Nachrichten. Alexa, die Nachrichten an.
Ein Nachrichtensprecher erscheint im Raum.
Sir Konrad: Einen wunderschönen Tag und willkommen zu einer Eilmeldung.
Justin: Alexa, lauter!
Sir Konrad (lauter): Vor etwa zehn Minuten bekamen wir die Meldung, dass vor zehn Jahren 40 bis 50 arme Leute aus dem armen Stadtteil in den reichen Stadtteil geflohen sind. Durch einen Tunnel! Dies wurde bekannt gemacht durch einen Armen, der uns viele Beweismaterialien gesendet hat. Darunter auch Namen und Bilder der Gesuchten. Wenn Sie irgendetwas davon gehört haben, melden Sie sich umgehend bei der KI unserer Regierung. Wenn Sie dieser Aufforderung nicht nachkommen, werden Sie in das Armenviertel verbannt. Nun die Namen und Bilder der Betrüger. Schützen Sie sich und Andere!
Sir Konrad zeigt nacheinander einige Bilder der Gesuchten.
Justin (aufgeregt): Sag mal, Max, der da sieht ja aus wie du!
Max: Na gut, jetzt wisst ihr es. Ich habe einfach keine Zukunft für mich gesehen im Armenviertel. Und hier habe ich alle Möglichkeiten! Mit euch habe ich eine so tolle Familie gefunden.
Jason: Aber das geht doch nicht! Du musst dich der Regierung stellen. Vielleicht haben sie Gnade, du hast dich ja gut eingelebt.
Justin: Ja, ich rufe sofort die KI an.
Max (verzweifelt): Nein, tut das nicht! Wieso macht ihr das? Dann schlage ich mich halt wieder allein durch! Tschüss!
Max stürmt aus der Wohnung und lässt seine Väter alleine zurück.