Zeitreise-Berichte einer 10. Klasse am CJD Droyßig vom 01. bis 02. September 2020
Deutschland im Jahr 2040:
Die Welt ist zweigeteilt. Alles begann am 24.12.2027: da wurde global und flächendeckend die unsichtbare Substanz „Exmemoriae“ verteilt, welche die Erinnerungen der Menschen löschte. Somit wusste nur noch eine kleine Elite von der jeweils anderen Seite.
Die Menschen auf dem nord- und südamerikanischen Kontinent sind reich und haben die modernste Technik: selbstfahrende Autos und Roboter, die alle Arbeit erledigen. Statt Schulen gibt es Internetkurse, die Menschen leben für das Shoppen. Die Steuern werden zum Teil in den restlichen ärmeren Teil der Welt investiert, um dort im Gegenzug günstig Lebensmittel produzieren zu lassen.
Jenseits des amerikanischen Kontinents lebt man im Einklang mit der Natur. Von den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Aufklärung weiß man hier nichts. Moderne Technik und Technologien sind gänzlich unbekannt. Die Menschen sind zufrieden, sie kennen es ja nicht anders, da das kollektive Gedächtnis durch das „Exmemoriae“ gelöscht wurde.
Eine Szene, die sich im Jahre 2040 zugetragen hat…
1. Akt: Spanien – EU
Luis begegnet Tabea, die einige Körbe trägt.
Luis: Hola Tabea, kann ich dir vielleicht was abnehmen?
Tabea: Oh, Luis, gracias. (sie gibt Luis einen Korb)
Luis: Wo gehst du denn hin?
Tabea: Ich muss zur Apfelbaumwiese. Am Wochenende ist ja der Stierkampf und meine Oma möchte noch einen Apfelkuchen backen.
Luis: Das passt ja perfekt, ich soll Holz holen. Dann komme ich einfach mit.
Tabea: Oh super, arbeiten macht viel mehr Spaß, wenn noch Freunde dabei sind.
Luis: Also ich finde ja Bewegung an der frischen Luft eh toll, da macht mir das gar nichts. (er sieht auf dem Boden ein Handy) Ähh, Tabea, was ist denn das da?
Tabea: Luis, so etwas habe ich schonmal gesehen. Auf dem Dachboden bei meinen Eltern. Das sieht echt gefährlich aus. Geh da nicht hin, Luis, ich bitte dich.
Luis hebt das Handy auf, der Bildschirm geht an. Luis lässt es vor Schreck mit einem lauten Schrei wieder fallen. Ein Polizist hat die Schreie gehört und kommt angerannt.
Polizist: Was ist hier passiert?
Tabea: Herr Polizist, wie gut, dass Sie vorbeikommen! Wir haben etwas Schreckliches gesehen. So ein Ding, das kann leuchten. Wie aus einer anderen Welt.
Sie zeigen ihm das Handy.
Polizist (schockiert): Das war ein Fehler. Ihr seid beide festgenommen. Das ist nicht für eure Augen bestimmt.
Luis (verzweifelt): Aber, wir haben doch gar nichts gemacht! Hilfe!
Der Polizist legt den beiden Handschellen an und führt sie ab.
2. Akt: Im Büro der Europäischen Kanzlerin
Die Europäische Kanzlerin hat ein Problem, das sie mit dem amerikanischen Präsidenten besprechen muss. Sie ruft ihn an.
Europäische Kanzlerin: Hallo, Herr Präsident?
Amerikanischer Präsident: Yes, hello?
Europäische Kanzlerin: Wir haben ein Problem. Hier haben zwei Personen ein Handy gefunden. Was sollen wir mit ihnen tun?
Amerikanischer Präsident: Wir kümmern uns darum. Die beiden kriegen eine Gedächtnislöschung. Dafür haben wir ja unser Spezialkommando „Oblivio“.
Europäische Kanzlerin: Vielen Dank. Wie geht es Ihnen sonst so da drüben?
Amerikanischer Präsident: Ganz gut, ich habe mal wieder die Steuern erhöht. Es lebt sich davon ganz gut. Ihr bekommt auch wieder etwas davon ab.
Die beiden lachen und legen bald auf. Die Europäische Kanzlerin ist beruhigt.
3. Akt: In Amerika
Brigitte und Gunter treffen sich zum Shoppen.
Brigitte: Hast du gehört? Der Präsident hat schon wieder die Steuern erhöht. Was macht der nur mit dem ganzen Geld?
Gunter: Na, immerhin reicht unser Geld noch zum Shoppen gehen. Hast du schon meine neuen Armbänder gesehen?
Brigitte: Die sind so schön, waren bestimmt teuer!
Gunter: Oh ja! Hier in Amerika ist es so schön und luxuriös. Nur schade, dass wir nicht auf die anderen Kontinente können nach dem Krieg.
Brigitte (zuckt die Achseln): Das ist doch völlig egal. Was erzählst du da für ein Zeug? Wir sind ja nicht zum Diskutieren hier, sondern zum Einkaufen.
Gunter: Richtig! Wir müssen unseren Kindern unbedingt ein neues Handy kaufen. Die haben erst das iPhone 18, das geht gar nicht.
Brigitte: Okay los, das machen wir als erstes.
Ihnen kommt der amerikanische Präsident entgegen, umgeben von Bodyguards.
Gunter: Oah, der Präsident! Mister President, können wir ein Selfie mit Ihnen machen?
Amerikanischer Präsident: Na gut, ausnahmsweise mal.
Die beiden machen mit dem Präsidenten ein Foto. Das muss der schönste Tag ihres Lebens sein!