Eine Hightech-Umweltkatastrophe

Zeitreise-Bericht einer 10. Klasse am CJD Droyßig vom 03. bis 04. September 2020

Deutschland im Jahr 2040: Eine hochtechnologisierte Umweltkatastrophe

Vor 10 Jahren wurde der Vermögensstand der Wohlhabenden auf 100.000 Euro gekappt, alles, was darüber lag, wurde an den Staat als Zwangssteuer abgeführt, die Einkommenslevel wurden angeglichen. Allerdings versäumte es die Regierung, in den Umwelt- und Klimaschutz zu investieren. Stattdessen realisierte die Regierung teure Prestigeprojekte wie die neue Ultraschnellbahn, die Reisen durch das Land in einem Bruchteil der bisher nötigen Zeit ermöglicht.

Nach und nach wurden die Böden durch intensiven und wenig ökologischen Ackerbau unfruchtbar, die Wälder starben ab. Deutschland muss seit ein paar Jahren mit enormen Hitzewellen kämpfen. Die Sorge um die Umwelt und der Frust gegenüber der tatenlosen Regierung treibt die Bürger seit einiger Zeit auf die Straße. Sie wollten dafür sorgen, dass der Staat wieder etwas für die Umwelt tut.

Überall protestieren nun Menschen, es sind jede Woche Millionen. Der Staat ging anfangs zwar mit Gewalt gegen die Protestanten vor, allerdings blieben die Einschüchterungsversuche erfolglos.



Eine Szene, die sich im Jahre 2040 zugetragen hat…

1. Akt: In Leipzig am Bahnhof

  Handelnde Personen:  

  • Otto  
  • Lars  
  • Demonstrant  

Am Hauptbahnhof in Leipzig: Otto entdeckt seinen alten Freund Lars.

Otto: Ey moin, was machst du denn hier?

Lars: Hallo Otto! Ich war in Berlin mit dem Zug, geht ja schnell, sieben Minuten von hier. Und du?

Otto: Das ist echt zackig! Ich hole hier meinen Bruder ab, der kommt zur großen Demo her.

Ein Demonstrant steigt aus einem Zug, in voller Demo-Montur, und grölt über den gesamten Bahnsteig:

Demonstrant: Wir machen mit bei der Rettung der Erde! Fahrrad fahr’n, wenig Fleisch und vor allem Strom spar’n!

Lars: Was ist denn mit dem los? Ist ja schon richtig in Stimmung!

Otto: Ja, übermorgen sind ja die Demos, da kommen jede Menge Leute her.

Otto: Er hat ja Recht: Vor zehn Jahren wurden die Reichen ja ordentlich gestutzt, und das Geld hätte man echt mal in den Umwelt- und Klimaschutz stecken können.

Lars: Ja genau, dann müssten wir jetzt nicht demonstrieren. Wenigstens ein paar mehr Investitionen in die richtigen Dinge. Nicht immer alles nur in Sicherheits- und Waffentechnologie!

Otto: Hast du schon gehört: Die wollen hier in die Gegend noch eine Siedlung bauen.

Lars: Was, wirklich? Das wusste ich noch nicht. Wo denn? Hier ist doch gar kein Platz mehr? Das muss ich mal im Netz abchecken.

Otto: Willst du morgen vielleicht zu mir kommen? Dann sehen wir uns gemeinsam die Nachrichten darüber an.

Lars: Okay, abgemacht!

Die beiden verabschieden sich, Otto geht und Lars wartet auf seinen Bruder.


2. Akt: Bei Otto zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Otto  
  • Lars  
  • Moderator

Lars klopft an die Tür, Otto öffnet und begrüßt ihn freudig.

Otto: Guten Tag, komm doch rein. Willst du was essen oder trinken?

Lars: Nein, danke. Lass uns schnell die Nachrichten schauen!
Otto und Lars setzen sich auf die Couch. Der Fernseher geht an.

Moderator: Herzlich willkommen bei der Tagesschau. Für Sie im Studio Zeitz. Die Regierung plant, im Zeitzer Forst eine neue Siedlung zu errichten.

Otto (ruft dem Fernseher zu): Pause! (an Lars) Siehst du? Ich habe es dir ja gesagt.

Lars: Die wollen wirklich eine Siedlung bauen, und dann auch noch im Wald! Das ist doch das letzte Fleckchen Natur, das uns hier geblieben ist!

Otto: Tja, das wird wohl gerodet werden. (zum Fernseher) Weiter!

Moderator: Wegen der vielen neu errichteten Siedlungen plant die Regierung ein hochmodernes Atomkraftwerk zu bauen. So sinkt der Strompreis für die Bewohner.

Otto (zum Fernseher): Pause! (zu Lars) Jetzt auch noch ein Atomkraftwerk, haben die völlig den Verstand verloren!? Die stoppen wohl erst, wenn wir alle nur noch aus giftigem Abfall bestehen!

Lars: Was für eine Zumutung! Vielleicht gibt es wenigstens beim Wetter gute Nachrichten. Es ist ja schon wieder seit Monaten so heiß und trocken. (zum Fernseher) Weiter!

Moderator: Nun zum Wetter: Morgen wird es sehr trocken und bis zu 35 Grad. Es sind wenig Wolken am Himmel zu erwarten.

Otto: Fernseher aus. (zu Lars) Das geht doch gar nicht mehr, oder? Wollen wir morgen an der Demo teilnehmen?

Lars: Ja, gute Idee. Da wird sich auch mein Bruder freuen! Bis morgen!

Lars steht auf und geht, Otto sitzt noch eine Weile auf dem Sofa und hängt seinen schwermütigen Gedanken nach.


3. Akt: Bei Otto zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Otto  
  • Lars  
  • Hartmut  

Es klopft wieder an der Tür. Otto öffnet, Lars und Hartmut kommen herein.

Otto: Servus, kommt rein. Wollt ihr was trinken?

Hartmut: Hallo! Ein Bierchen würde ich nehmen.

Otto: Okay, Moment. (geht zum Kühlschrank) Hier, bitte!

Hartmut: Danke. Nimmt einen Schluck. Okay, gehen wir zur Demo?

Otto: Klar, setzt euch.

Alle setzen sich auf die Couch und setzen futuristische Brillen auf.

Otto: Auf der Demo ist ja schon richtig viel los!

Lars: Ja, voll viele Leute! Vielleicht ist ja auch der Typ hier, der von gestern.

Hartmut: Welcher Typ?

Lars: Als ich dich abgeholt habe, war da so ein Typ, der hat am Bahnhof schon eine Art Einzel-Demo gemacht. Der war ganz lustig. Hatte so lange blonde Haare.

Otto: Ach, da ist er ja! Der da! (zeigt in eine Richtung)

Hartmut: Ach echt? Der saß bei mir im Zug! Ist ja toll!

Lars: Ach, wir sind wohl etwas spät dran: Die Demo ist ja gleich wieder zu Ende.

Otto: Es sieht aber so aus, als würde das Atomkraftwerk nicht gebaut werden. Unser Protest hat sich gelohnt! Die Siedlung ist aber wohl noch geplant…

Hartmut: Naja schade, aber wir haben mit der Demo doch Einiges erreicht!

Lars: Ja super. Okay, gehen wir.

Alle nehmen die Brillen wieder ab. Die drei unterhalten sich noch bis spät in die Nacht über die Demo und die Umweltpolitik der Regierung.