Mit Kohle zu Kohle!

Zeitreise-Bericht der Klasse 9a an den CJD Christophorusschulen Droyßig vom 19. bis 20. Juli 2021

Deutschland im Jahr 2040

Die Politiker wollen einen möglichst hohen wirtschaftlichen Gewinn erzielen und unterstützen deshalb auch althergebrachte Technologien wie Kohlekraftwerke. Dadurch beschleunigen sie den Klimawandel, es gibt Überschwemmungen und eine zunehmende Erderwärmung. Folge sind Ernteausfälle, die einen Großteil der Bevölkerung, welche in ländlichen Gebieten wohnt und von der Landwirtschaft lebt, verarmen lässt. Die Regierung steuert dagegen, indem sie die Produktion von genmanipulierten, klimaresistenteren Nahrungsmitteln unterstützt. Diese sind jedoch teuer und gelten als gesundheitsschädlich.

Zwar schließt sich die Schere zwischen Arm und Reich immer mehr, doch nur, weil aufgrund der stagnierenden Wirtschaft der Wohlstand der Wohlhabenderen rapide sinkt, während für alle eine Grundversorgung auf niedrigem Niveau greift. Die medizinische Versorgung und die Schulbildung sind von mangelnder Qualität, dafür aber für alle gleich und frei zugänglich.

Die Bevölkerung ist aus den genannten Gründen unzufrieden und demonstriert vor den Wahllokalen gegen die Politik. Besonderen Unmut erregt die Tatsache, dass die Bürger von der Staatsmacht durch Mikrochips abgehört werden, die in die Hände eingepflanzt wurden.



Eine Szene, die sich im Jahre 2040 zugetragen hat…

1. Akt: Die Nachrichten

 Handelnde Personen:  

  • Mutter  
  • Tochter  
  • Anneliese Schmidt –   
    Nachrichtensprecherin  
  • Zwei Bauern  

Wir befinden uns bei Familie Müller. Es ist kurz vor 20 Uhr.

Mutter: Los, Töchterchen, mach mal schnell den Fernseher an! Die Nachrichten kommen gleich.

Tochter: Ok!

Nachrichtensprecherin: Guten Tag, meine Damen und Herren! Mein Name ist Anneliese Schmidt und ich begrüße Sie zu einer weiteren Tagesschau an diesem Abend! Die Klimakrise nimmt weitere Ausmaße an. Auch in diesem Jahr plagt uns wieder eine Dürreperiode. Die Bauern wissen diese Krise nicht mehr zu bewältigen. Ihre Unzufriedenheit steigt. Sie fühlen sich von den Politikern alleingelassen. Die Kohlekraftwerke arbeiten jedoch weiter. Wir haben live zwei Bauern aus dem Krisengebiet zugeschaltet. – Guten Abend! Was sind Ihre größten Probleme?

1. Bauer (verärgert): Der Klimawandel und die daraus folgenden Ernteausfälle!

2. Bauer: Wir arbeiten jeden Tag viele Stunden für wenig Lohn. Jeder von uns hat finanzielle Probleme.

Nachrichtensprecherin: Wie halten Sie sich über Wasser?

1. Bauer: Na durch das wenige Geld, was wir noch erwirtschaften. (resigniert) Aber es reicht kaum, um den Lebensbedarf unserer Familien zu bestreiten. Selbst die neuen Technologien, die Mikrochips in unserer Hand, helfen uns da nicht weiter.

Nachrichtensprecherin: Was halten Sie von dem genmanipulierten Essen?

2. Bauer: Wir finden´s nicht gut! Es ist überteuert und nicht gut für unseren Körper.

Nachrichtensprecherin: Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben! Nun zurück ins Studio! Das waren die Meldungen des Tages, es folgen die Wetteraussichten.


2. Akt: Im Laden

 Handelnde Personen:  

  • Mutter  
  • Tochter  

Frau Müller geht mit ihrer Tochter einkaufen.

Mutter (zur Tochter): Siehst du das ganze Obst und Gemüse hier? Das ist alles genmanipuliert! Das schmeckt so ekelhaft fade. Früher, vor 20 Jahren, war das alles viel besser! Die Äpfel waren schön saftig und knackig und die Karotten erst … Das kannst du dir gar nicht vorstellen!

Tochter: Und warum ist das so?

Mutter: Das ist alles genmanipuliert. Naja, wir können nicht mehr so viele Nahrungsmittel anbauen, da es immer mehr Dürrephasen gibt. Wegen der Erderwärmung! Das ist halt sehr besch-eiden. Und deshalb greift man auf dieses Gendingsdazeugs zurück, damit wir überhaupt etwas zu essen haben, auch wenn es nicht so gut schmeckt. Verstehst du?

Die Tochter schaut die Mutter etwas ratlos an.


3. Akt: In einem Industriegebiet

 Handelnde Personen:  

  • Zwei Politiker  
  • Ein alter Bekannter  

Zwei politische Mitstreiter gehen in einem Industriegebiet spazieren.

1. Politiker: Schau, Manfred! Hier steht unser neues Kohlekraftwerk.

2. Politiker: Genau! Unser Geld, unsere Zukunft!

1. Politiker: Weißt du, mir ist das Wohl unserer Bürger ziemlich egal. Ich will mich nur bereichern.

Die beiden begegnen einem alten Bekannten, der schon lange aus der Politik ausgeschieden ist.

Alter Bekannter (erfreut): Hey, lang nicht gesehen! Was habt ihr denn hier Schönes aufgebaut?

2. Politiker: Das, mein Freund, ist unser ganzer Stolz: unser neues Kohlekraftwerk.

1. Politiker: Wir tun alles dafür, um noch mehr Kohlekraftwerke zu errichten und einen möglichst hohen Gewinn daraus zu ziehen.

Alter Bekannter (empört): Das könnt ihr doch nicht machen! Ihr zerstört die Umwelt und treibt unsere Gesellschaft in die Armut.

2. Politiker (verächtlich): Das ist uns relativ egal! Wir wurden gewählt. Die müssen uns ja nicht wiederwählen. Wir leben in einer Demokratie. Aber bis dahin haben wir eh genug Gewinn gemacht.

Alter Bekannter (aufgebracht): Das ist doch unmöglich! Wie soll es denn in der Zukunft weitergehen?

1. Politiker (ironisch): Ja, das ist nicht unser Problem! Wir profitieren nur davon.

Die beiden Politiker ziehen weiter und lassen ihren alten Bekannten ratlos zurück.


Lektorat: sb