Heinz Müller in der Zukunft

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 11a der Saaleschule für (H)alle vom 19. bis 20. Dezember 2022


Heinz Müller sitzt auf Arbeit an seinem Bürotisch. Den Kopf auf die Tischplatte gelegt, träumt er…

Heinz Müller (träumerisch): Ach, wie schön wär es doch, im Jahr 2045 zu sein…

Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Im Park

 Handelnde Personen:  

  • Heinz Müller – Zeitreisender  
  • Bob Bürger – Erklärt, wie die Zukunft aussieht  

Ein Wecker klingelt. Heinz Müller wacht auf. Er sitzt auf einer Bank im Park. Ein netter Herr mit Hut, Bob Bürger, kommt auf ihn zu.

Bob (besorgt): Guten Tag, geht es Ihnen gut?

Heinz Müller (etwas verwirrt): Ja, bei mir ist alles gut. Und wie fanden Sie vorgestern das WM-Finale?

Bob (auch verwirrt): Häh? WM? Die ist erst nächstes Jahr, 2046. Dieses Jahr ist doch gar keine WM.

Heinz Müller ist plötzlich ganz wach und schaut sich fasziniert um.

Heinz Müller (leise zu sich selbst): Ich bin in der Zukunft!

Bob (im Plauderton): Und, wen werden Sie morgen wählen? Oder stehen Sie vielleicht selbst zur Wahl?

Heinz Müller: Ich? Ich bin doch gar kein Politiker.

Bob: Das ist doch egal, man kann sich doch trotzdem wählen lassen. Wussten Sie das noch nicht? Jeder kann sich jetzt zur Wahl stellen lassen. Auch jeder normale Bürger. Man kann auch per Losverfahren ausgewählt werden. Dafür muss man kein Politiker sein.

Heinz Müller: Aha, das ist ja interessant.

Heinz Müller lässt sich von Bob noch Einiges erklären, dann verabreden sie sich für den nächsten Tag, gemeinsam wählen zu gehen.


2. Akt: Am nächsten Tag im Park

 Handelnde Personen:  

  • Heinz Müller – Zeitreisender  
  • Bob Bürger – Bürger  
  • Dima – Demonstrant  

Heinz Müller ist aufgeregt: Bob Bürger zeigt ihm, wie man heute wählt! Da kommt er schon.

Bob (kommt auf Heinz Müller zu): Ach, Heinz Müller! Hallo!

Heinz Müller: Hallo. Gehen wir jetzt ins Wahllokal?

Bob: Aber so etwas gibt es doch gar nicht mehr.

Heinz Müller: Wie jetzt?! Aber wir wollen doch wählen!

Bob: Dafür gibt es jetzt diese App hier (zeigt auf sein Handy). E-Democracy. Da können Sie dann abstimmen, hier wählen Sie die Parteien aus, und hier sind die Volksentscheide. Da sehen Sie auch immer die Nachrichten und Informationen zu den Parteien, alles unabhängig natürlich.

Der Demonstrant Dima kommt mit einem Schild, auf dem „LÜGE“ steht, dazu. Er sieht, dass die beiden wählen wollen und spricht sie an.

Dima: Nein, Stopp, junger Mann. Wählen Sie nicht mit dieser App! Das ist eine Lüge! Ihre Stimme zählt nicht!

Bob: Wie bitte? (zu Heinz Müller) Das ist alles Quatsch, was der erzählt. Die App ist sicher, alles vom Staat ordentlich gemacht.

Dima: Das ist kein Quatsch, die App wird von der Regierung kontrolliert. Haben Sie nicht gesehen, welche Entscheidungen getroffen werden? Nur die, die für die Regierung günstig sind!

Bob: Nein, nein, das ist alles eine Lüge. Die App ist unabhängig, alles ist geprüft.

Dima: Und haben Sie gesehen, wer diese Wahl prüft? Eine KI, nicht Menschen! Unglaublich!

Bob: Also, hören Sie. Ich glaube nicht daran, was Sie da erzählen.

Dima (wendet sich an Heinz-Müller): Aber glauben Sie mir?

Heinz Müller (unsicher): Ähhhhm.

Dima (wendet sich enttäuscht ab): Na, wie dem auch sei. Ich werde weiter dafür kämpfen, dass die Menschen die Wahrheit erkennen! (hält sein Schild hoch, auf dem LÜGE steht und ruft) Nieder mit der falschen Demokratie! Nieder mit der KI!

Bob (zuckt mit den Achseln): Tja, ein paar Spinner gibt es immer. Jetzt gehen wir erst mal zu mir nach Hause. Dann mache ich uns was Schönes zu essen.

Heinz Müller: Au ja!

Die beiden gehen zu Bob nach Hause.


3. Akt: Bei Bob zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Heinz Müller – Zeitreisender  
  • Bob Bürger – Bürger  
  • Miri – Helfende Stimme  
  • NannyBot – Kinderpflegeroboter  

Bob Bürger und Heinz Müller kommen durch die Tür und setzen sich auf das Sofa. Heinz Müller schaut sich fasziniert um.

Bob (in das leere Zimmer hinein): Miri, haben wir noch was im Kühlschrank?

Miri (die Stimme scheint aus dem Nichts und von überall her zu kommen): Hallo, mein Herr. Der Kühlschrank ist leer. Soll ich das Gleiche wie beim letzten Mal bestellen?

Bob: Ja, bitte.

Miri: Also, ich habe zwei Dosen Döner, zwei Kilogramm Gemüse und vier Bananen bestellt.

Bob: Danke, Miri.

Heinz Müller: Sie bestellen alles online, oder wie?

Bob: Ja, ich habe hier meine Assistentin, die schaut immer nach, ob ich alles im Kühlschrank habe. Und wenn nicht, bestellt die das einfach nach. So funktioniert das heutzutage. Außerdem – ahh, da kommt ja schon einer der Roboter.

NannyBot kommt in den Raum und spricht Bob an

NannyBot: Hallo, Ihr Kind hat jetzt Schulschluss und ist wieder verfügbar.

Bob: Ja, ich habe gerade einen Gast und beschäftige mich danach wieder mit dem Kind. Bitte spiele du solange mit ihm.

NannyBot: Jawohl.

NannyBot geht ab.

Bob (zu Heinz Müller): Das war einer meiner drei Roboter. Der da eben ist für mein Kind zuständig, der zweite macht den Haushalt. Der dritte ist mein Best Buddy Bot. Der sorgt für mich und ist mein bester Freund.

Heinz Müller (zieht erstaunt die Augenbrauen hoch): Aaaha. Ihr bester Freund ist ein Roboter, na gut.

Bob (begeistert): Ja, der ist super. Komm, ich zeige ihn dir. Wir können zusammen pokern.

Bob Bürger, Heinz Müller und der Best Buddy Bot verbringen einen schönen Tag zusammen, bis auf einmal –

Ein Wecker klingelt.

Heinz Müller wacht an seinem Schreibtisch auf.

Heinz Müller (verschlafen): Bob? Best Buddy Bot? Wo seid ihr?

Heinz Müller sieht sich verstört um… Hat er das wirklich nur geträumt?