Die Gemeinschaftsstadt

Zeitreise-Bericht der Klasse 10a der CJD Christophorusschule in Droyßig vom 19. bis 20. September 2022

Deutschland im Jahr 2045

Die Zukunft ist durch eine Demokratie mit regelmäßigen Wahlen und Abstimmungen gekennzeichnet. Freiwillige Abgaben und Spenden von Firmen an Geringverdiener erzeugen ein Zusammengehörigkeitsgefühl einer Familie, in der jeder für jeden einsteht und man sich hilft.

Fortschritte in der Technik ermöglichen einen schnelleren Transport von A nach B. Die Schulen der Zukunft ermöglichen ein allumfassendes Lernen und Forschen für die Entwicklung des Landes und der Gesellschaft. Die Unternehmen erschaffen stets neue Arbeitsstellen, welche den Fortschritt unterstützen. Das gesellschaftliche Leben wird durch eine Vielzahl von Wohltätigkeitsorganisationen gestützt. Die Steuern und Abgaben der Reichen werden an die Ärmeren umverteilt.

Ein fortschrittliches Gesundheitssystem sorgt hierbei für eine höhere Lebenserwartung. Durch schwebende und fliegende Fortbewegungsmittel können Wege effizienter zurückgelegt werden. In dieser Zukunft haben alle Menschen eine Stimme und damit die Möglichkeit, etwas zu verändern.



Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Im Kindergarten

 Handelnde Personen:  

  • Eric – Vater  
  • Patrick – Vater  
  • Luca – Kind  
  • Oskar – Kind  

Eine Familie geht im Park spazieren. Die Sonne scheint, das Wetter ist mild.

Eric: Guten Morgen, Patrick.

Patrick: Morgen.

Eric: Wie geht’s dir?

Patrick: Mir geht’s gut. Ich finde das Wetter heute sehr schön.

Eric: Ja, sehr schön.

Patrick: Hast du schon vom Parkprojekt gehört?

Eric: Ja, ich finde es sehr gut, dass es neue Anlagen gibt und die Kinder nun noch besser spielen können.

Patrick: Was ich auch sehr gut finde, ist, dass unsere reichen Mitbürger uns stetig Spenden geben, damit unser Leben einfacher und lebenswerter wird. Das stärkt auch ungemein das Gemeinschaftsgefühl.

Eric: Genau.

Luca: Papa, Papa. Können wir bitte zum Park gehen?

Patrick: Ja, lasst uns gehen.

Die Kinder rennen los und die beiden Väter versuchen, Schritt zu halten.


2. Akt: Auf dem Hyperloop-Bahnhof

 Handelnde Personen:  

  • Don Carlos Alpha  
  • Patrick Mayer  
  • Jürgen Müller  
  • Kevin Krause  
  • Sven Svenson  

In einem riesigen Glasgebäude in Magdeburg wartet eine Gruppe älterer Freunde auf den nächsten Hyperloop, der wie immer pünktlich eintrifft.

Don Carlos Alpha: Oh, schaut mal, da kommt unser Zug.

Patrick Mayer: Was, denkt ihr, ist das Thema der Veranstaltung in Berlin heute?

Kevin Krause: Also ich denke, dass wieder etwas Neues in der Stadt gebaut werden soll.

Jürgen Müller: Ich denke, es geht um diese Flugobjekte, die in letzter Zeit so oft gesichtet wurden.

Wenige Minuten nähern sie sich dem Hauptbahnhof in Berlin.

Sven Svenson: Also ich erwarte wieder sehr viele Bürger dort. Guckt mal, da ist schon die Versammlung.

Jürgen Müller: Ich finde, wir sollte da nachhaken, denn mir kommt das sehr verdächtig vor. Da will die Politik uns bestimmt etwas verschweigen. Nur Naive vertrauen denen da oben!

Patrick Mayer: Ach Jürgen, lass es gut sein. Dafür gibt es sicherlich eine rationale Erklärung. Du vermutest hinter jedem und allem eine Verschwörung.

Die anderen wenden sich von den beiden Streithähnen ab, in der Hoffnung, dass sich der Ausflug zur Diskussionsveranstaltung mit dem Bürgermeister in der Hauptstadt lohnt.


3. Akt: Auf der Versammlung

 Handelnde Personen:  

  • Bürgermeister  
  • Don Carlos Alpha  
  • Patrick Mayer  
  • Jürgen Müller  
  • Kevin Krause  
  • Sven Svenson  

An den vielen Ständen stehen Dutzende Menschen und verköstigen sich mit den Berliner Spezialitäten, die sie sich von dem reichhaltigen Buffet geholt haben. Vor ihnen liegen Abstimmungsgeräte, die sie gemeinsam als Gruppe betätigen sollen. Auf der Bühne räuspert sich ein älterer Mann in Anzug und Schlipps.

Bürgermeister: Guten Tag, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger. Erst einmal möchte ich auf die Erfolge unserer gemeinsamen Zukunft verweisen. Da ist zum Beispiel unser bedingungsloses Grundeinkommen. Des Weiteren hat sich auch die Medizin und unser Gesundheitssystem weiterentwickelt.

Doch jetzt komme ich zum eigentlichen Kern unserer Versammlung. Der Stadtrat hat sich gefragt, wie wir unseren Bürgern weitere Erleichterungen ermöglichen und gleichzeitig neue Projekte finanzieren können. Schließlich wollen wir das 9-Euro Ticket aus dem Jahr 2022 wieder einführen und gleichzeitig die Einnahmen aus dem Verkauf an wohltätige Organisationen und Kinderkrankenhäuser und ähnliches überweisen.

Diesen Vorschlag würde ich gerne zur Abstimmung stellen.

Wer ist dafür?

Und wer ist dagegen?

Auf einer riesigen Leinwand erscheinen die Balken der Ja- und Nein-Stimmen.

Bürgermeister (erleichtert): Die Mehrheit ist eindeutig dafür. Somit wird das Ticket zum 1.1.2046 wieder eingeführt. Und das war es auch schon von meiner Wenigkeit. Gibt es für euch noch weitere Fragen, Anliegen oder Anmerkungen?

Jürgen Müller: Ja. Ich hätte eine Frage zu den unbekannten Flugobjekten. Viele der ärmeren Bürger hier sind besorgt, dass da etwas passiert sein könnte und dort Aliens gelandet sind, die unsere Zivilisation bedrohen.

Patrick Mayer (schaut zu seinem Nachbarn): Herr Müller, beruhigen Sie sich. Das sind sicher die fliegenden Autos der Reichen. Das hat nichts mit Aliens zu tun.

Bürgermeister: Hierzu habe ich auch schon mit Herrn Müller Rücksprache gehalten und ihm die Sache erklärt. Es gibt hier keine Geheimnisse… Ich bitte Sie, nicht Misstrauen zu verbreiten und solche absurden Theorien hier zu verbreiten.

Es entwickelt sich ein intensives Gespräch am Stand von Herrn Müller, in dem seine Mitbürger ihn davon zu überzeugen versuchen, dass seine Ängste in das Reich der Phantasien und Verschwörungsmythen gehören.


Redaktion: sm, tm