Hand in Hand

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse 10a der CJD Christophorusschule Droyßig vom 19. bis 20. September 2022

Wir schreiben das Jahr 2045

Die Schere zwischen Arm und Reich so weit auseinander wie noch nie. Dennoch sind alle zufrieden. Um dies zu erreichen, wurden viele Vorkehrungen seitens der Politik getroffen. Die erste Maßnahme lag darin, dass reiche Menschen auf jeden gekauften Artikel einen auf 65 Prozent angesetzten „Wohlhabendenzuschlag“ zahlen müssen. Die weniger wohlhabende Bevölkerung wird von diesen Abgaben entlastet, um eine Art Ausgleich zu schaffen.

Mit Ag-Chips für arme und An-Chips für reiche Menschen kann bezahlt, gewählt und Daten eingesehen werden. All diese Informationen werden über eine spezielle Brille geteilt. So werden Betrügereien vermieden. Um auch den Armen etwas Luxus zu gönnen, werden einmal im Jahr „Reichensemester“ in Luxusvierteln angeboten. Da schon im frühen Alter in wohlhabend und arm eingeteilt wird, können besonders talentierte Schüler durch „Hochbegabtentests“ aussortiert und auf bessere Schule versetzt werden. Andersherum funktioniert es genauso.



Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Im Parlament

 Handelnde Personen:  

  • Dörte von Regenhausen – reiche Bürgerin & Parlamentarierin  
  • Rosalinde Rosenburg – reiche Bürgerin & Parlamentarierin  
  • Uschi – arme Bürgerin & Parlamentarierin  
  • Hilde – arme Bürgerin & Parlamentarierin  

Das Parlament tagt. Auf der Agenda steht die Frage nach der Finanzierung der Rente der armen Bevölkerung.

Dörte: Während der heutigen Sitzung haben wir Wichtiges zu besprechen: unsere Rentner! Das Herz dieser Gesellschaft. Und wir wollen ihnen einen im wahren Sinne des Wortes goldenen Lebensabend bescheren.

Rosalinde: Ja, sie haben es verdient, in Ruhe und Würde zu altern, denn sie haben ihr ganzes Leben lang gearbeitet.

Dörte: Ich habe unsere Zahlen betrachtet. Unsere Schulden vom vorigen Jahr sind alle abbezahlt. Wir haben gespart, das heißt wir können Geld ausgeben.

Uschi: Das ist gut. Das bedeutet, dass ihr als Reiche uns unterstützt, da wir als Arme nicht so viel beitragen können.

Dörte: Das machen wir natürlich gerne.

Rosalinde (nickt): Wir freuen uns.

Dörte, Rosalinde, Uschi und Hilde geben sich die Hände.

Uschi: Dann bis nächste Woche!

Rosalinde und Hilde: Tschüss!

Dörte: Bis dann!


2. Akt: Im Laden

 Handelnde Personen:  

  • Dieter Von Regenhausen  
  • Dörte Von Regenhausen  
  • Rosalinde Rosenburg  

Ein Kammerorchester spielt klassische Musik. Die Ladengäste schauen sich das Sortiment an, trinken Champagner oder lassen sich bedienen.

Dörte: Ach Dieter, schau mal! Da ist das tolle Biobrot und Öl.

Dieter: Ja, pack‘s doch ein.

Rosalinde (überrascht): Was macht ihr denn hier?

Dörte: Ach Rosalinde, wie schön dich zu sehen.

Rosalinde: Ebenfalls, ebenfalls. Ich war letztens beim Golfen und wollte dir meinen neuen Schläger zeigen.

Dörte: Ja interessant, interessant. Weißt du, der Dieter muss jetzt wieder auf Diät, es steht der Urlaub an.

Rosalinde: Was machen die Kinder?

Dörte: Denen geht es gut.

Rosalinde: Ach super.

Dörte: Und bei dir?

Rosalinde: Alles super, ich muss noch mit meinem Chip bezahlen und muss dann schnell weiter. Ich habe noch so viel vor heute. (Sie platziert ihre Hand auf das Bezahlgerät. Die Angestellte bedankt sich.)

Dörte: In Ordnung Rosalinde, bis bald!

Rosalinde: Tschüss!


3. Akt: Im Zug auf dem Weg ins Reichensemester

 Handelnde Personen:  

  • Costa – Sohn  
  • Chantal – Tochter  
  • Hilde – Mutter  
  • Uschi – Tante  

Die arme Familie sitzt im Zug auf dem Weg ins „Reichensemester“. Alle freuen sich.

Hilde (schaut ihre Kinder prüfend an): Habt ihr all eure Sachen gepackt?

Chantal: Ne, ich habe nichts mitgenommen. Wir werden alles von den Reichen nehmen.

Costa: Haha, ja stimmt. (Costa und Chantal highfiven.) Aber was machen wir die vielen Stunden in der Regio?

Chantal: Ach, wir finden schon eine Beschäftigung.

Uschi (den Tränen nahe): Ich freue mich so auf die Auszeit!

Hilde (seufzt): Ja ich mich auch.

Eine Ansage verlautet: „Sie erreichen in Kürze den Hauptbahnhof“.

Uschi: Na dann, lasst uns auf den Weg machen.

Uschi, Hilde, Chantal und Costa steigen nach der langen Fahrt aus dem Zug. Die reiche Familie kommt ihnen (einige von ihnen etwas missmutig) entgegen. Gemeinsam fahren sie auf das prachtvolle Anwesen am Rande der Stadt.