Omageddon

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse BGW 21A des Berufsschulzentrums (BSZ) Stendal vom 6. bis 7. Juli 2022

Wir schreiben das Jahr 2045

Es ist das Jahr 2045 und seit kurzem regiert die AfD-Ultra über ganz Deutschland. Frustrierte Reiche wählten die AfD-Ultra. Die Bürger sind verängstigt und befürchten einen bevorstehenden Bürgerkrieg. Seitdem die AfD-Ultra regiert, ist die Schere zwischen Arm und Reich stark auseinander gegangen, da sie keine sozial-politischen Maßnahmen durchführen. So entstanden Reichenviertel, die durch Mauern vor den Armen „geschützt“ werden.

In den Armenvierteln bricht der Virus „Omega-Gennaden“ aus. Der entwickelte Impfstoff ist bisher nicht wirksam. Es gibt daher eine hohe und nicht im Geringsten zu bewältigende Nachfrage nach Medikamenten und Hygieneartikel. Das Gesundheitssystem kollabiert. Atomkraftwerke werden nicht ausreichend geschützt, es kommt zu Unfällen, die die Gesundheit aller gefährden. Besonders die Armenviertel sind verseucht. Die Regierung unternimmt nichts, um gegen diese Probleme vorzugehen. Auch die Reichenviertel sind kontaminiert, doch verschleiert die Regierung dies. In den Armenvierteln hält man sich nicht mehr an Gesetze. Angst verbreitet sich unter den Wohlhabenden, die eine ähnliche Entwicklung bei sich befürchten.



Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Im Studio

 Handelnde Personen:  

  • Elisabeth Krauwald – Nachrichtensprecherin   
  • Jerome Einhorn – Reporter  
  • Simone Kindelbauer – Reporterin  

Die Nachrichten beginnen. Alle Kameras richten sich auf Nachrichtensprecherin Elisabeth Krauwald.

Elisabeth Krauwald, Nachrichtensprecherin: Herzlich willkommen in unserem Tagesschau-Studio. Hier in unserem schönen Berlin haben wir festgestellt, dass es leider doch nicht alles so perfekt ist, wie es das beispielsweise vor fünf Jahren war. Heute wollen wir über die aktuelle Lage reden. Die AfD-Ultra hat sich als Regierungspartei durchgesetzt. Die Oppositionspartei „die Alternative“ kämpft gegen die AfD-Ultra. Die 2043 gegründete AfD-Ultra fand aufgrund der verbreiteten Wut und Frustration viele Anhänger. Wir haben zwei mutige Reporter losgeschickt, um uns ein Bild von dem zu verschaffen, was aktuell los ist. Unser Reporter Jerome Einhorn ist in die Ghettos gegangen, um über die aktuelle Lage dort zu berichten. Unsere Reporterin Simone Kindelbauer ist in ein lokales Wellness-Center gegangen und soll herausfinden, wieso die Menschen ein Wellness-Center überhaupt nötig haben und was sie belastet.

Das Studio schaltet zu Jerome Einhorn im Ghetto.

Ende von Akt 1.


2. Akt: Im Ghetto

 Handelnde Personen:  

  • Jerome Einhorn – Moderator  
  • Laura Schlüter – befragte Person & Verschwörungstheoretikerin  
  • Elisabeth Krauwald – Nachrichtensprecherin  

Sirenen heulen im Hintergrund. Jerome Einhorn steht neben Laura Schlüter, einer Passantin.

Jerome Einhorn: Guten Tag, ich berichte live aus dem Ghetto. Hier haben wir die 20-jährige Laura Schlüter. Laura, sagen Sie mal, wie sieht das Leben im Ghetto aus? Welche Probleme gibt es hier?

Laura Schlüter: Wir haben kaum mehr Lebensmittel hier, alle haben Hunger und Durst. Wie Sie sehen, ist hier alles zerstört worden. (Sie zeigt auf die Trümmer von kaputten Häusern hinter sich.) Unsere Wohnungen brennen ab. Unsere Freundschaften gehen alle kaputt, jeder ist misstrauisch und niemandem kann man vertrauen.

Jerome Einhorn: Ich verstehe. Erzählen Sie doch mal, wie kam es zu dieser Situation?

Laura Schlüter: Daran ist nur die AfD-Ultra schuld. Die haben Echsenmenschen gezüchtet, um sie hier in Berlin auszusetzen. Wir werden ausgerottet und sie erlangen die Weltherrschaft…

Die Verbindung zu Jerome Einhorn reißt. Man schaltet zurück ins Studio.

Elisabeth Krauwald: Hallo? Hallo? Wir warten kurz. Anscheinend ist die Verbindung gekappt worden. Ich höre gerade, dass es einen erneuten Angriff auf „die Alternative“ im Ghetto gab. Bewaffnete Menschen. Es gab einen erneuten Versuch der AfD-Ultra, die Alternative auszulöschen. Was für schreckliche Umstände für die Menschen, die dort leben. Wir hoffen, unser Reporter Jerome Einhorn befindet sich in Sicherheit. Nun schalten wir rüber zu Simone Kindelbauer in das Wellness-Center.

Ende von Akt 2.


3. Akt: Das Luxusviertel

 Handelnde Personen:  

  • Stefanie Rose – Betroffene   
  • Simone Kindelbauer – Reporterin   
  • Elisabeth Krauwald – Nachrichtensprecherin  

Simone Kindelbauer steht im Ruhebereich des Wellness-Centers. Wasser plätschert im Hintergrund, es ertönt leise Klangmusik.

Simone Kindelbauer: Guten Tag! Wir sprechen heute mit der besorgten Bürgerin Stefanie Rose, 21 Jahre alt. Wie ist die Lage hier mitten in Berlin?

Stefanie Rose (hält ein Champagnerglas): Ja, es belastet uns natürlich sehr. Wir kriegen das alles mit. Wir erhalten rund um die Uhr Nachrichten. Wir sind alle geschockt von dem, was passiert. Wir sind alle sehr mitgenommen.

Simone Kindelbauer: Ja, das kann ich gut verstehen. Wie fühlen Sie sich denn?

Stefanie Rose: Ja, also es macht mich emotional fertig. Mein Hund, der isst nicht mehr, er schläft nicht mehr. Es macht mich wirklich fertig! Ich kann auch gar nicht mehr shoppen gehen! (Stefanie Rose fängt an zu weinen.)

Simone Kindelbauer: Kein Shopping? Nein! (Simone schüttelt ihren Kopf.) Also, ich habe eben erst einen großartigen Chanel Schal ergattert.

Stefanie Rose: Ich wollte mir gerade eine Gucci Tasche kaufen, aber es war alles voll, alles voll, stellen Sie sich das vor! (Ihre Stimme wird hoch, sie schluchzt.) Ich brauche glaube ich erstmal einen Beruhigungstee!

Simone Kindelbauer: Wie Sie sehen, ist die Lage hier katastrophal. Die Bürger fühlen sich gar nicht gut. Und damit zurück ins Studio zu Elisabeth.

Elisabeth Krauwald: Dankeschön. Wie Sie sehen, herrscht überall Krisenstimmung. Menschen haben Angst und sind psychisch fertig. Auch hier im schönen Berlin können wir nicht mehr. Wir wissen, was vor den Toren Berlins passiert, aber auch hier ist es schlimm. Der Virus hat sich trotz unserer Mauern auch hier verbreitet und will uns aktiv töten. Ich erhalte gerade eine Nachricht…. Es scheint, als sei ein Atomkraftwerk in der Nähe Berlins gesprengt worden. Wieder ein Versuch von der AfD-Ultra, uns zu töten. Schließen Sie die Türen und Fenster! Die Luft ist verpestet. Verbarrikadieren Sie sich und passen Sie auf sich auf. Auf Wiedersehen!

Elisabeth Krauwald und alle Tagesschau-Mitarbeiter verlassen fluchtartig das Studio.

Ende von Akt 3.