In Kontrolle We Trust

Ein Zeitreise-Bericht der Klasse BGW 21A des Berufsschulzentrums (BSZ) Stendal vom 6. bis 7. Juli 2022

Wir schreiben das Jahr 2045

Weitreichende Reformen führten zur Umbenennung und Umstrukturierung der EU. Die EU wurde zur USE, den United States of Europe. Es traten Norwegen, Island, Albanien, die Ukraine, Moldau, Nordmazedonien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Serbien ein. Seitdem wird die USE von den 36 staatsleitenden Personen im USE-Parlament regiert.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 1.500 Euro ist eingeführt worden. Zusätzlich erhalten die Menschen einen Lohn durch ihre Erwerbstätigkeit. Harte Arbeiten in der Lieferung und der Logistik werden von KI und Robotern übernommen. Menschen arbeiten hauptsächlich in Bereichen wie Nanotechnik, Robot- und Biotechnik sowie in künstlerischen, erzieherischen und unterhaltenden Jobs.

In der Schule lehren Lehrer und Roboter gemeinsam. Bücher gibt es in digitaler Form. Menschen bewegen sich mit E-Autos fort, die während des Fahrens auf Straßen aufgeladen werden. Saubere Luft in Städten wird durch Dachgärten erzielt. Roboter werden eingesetzt, um die Sauberkeit im Haus, in der Natur und innerhalb der Stadt zu wahren. Es entsteht kein Müll mehr, da Essen nur noch mittels 3D-Druckern hergestellt wird. Das Verhalten von den Bürgern wird durch ein Punktesystem geregelt. Wer sich daneben benimmt, bekommt Punkteabzüge, die zu Gefängnisstrafen führen können.



Eine Szene, die sich im Jahre 2045 zugetragen hat…

1. Akt: Am Frühstückstisch

 Handelnde Personen:  

  • Concita Splöw – Mutter  
  • Leopold Splöw – Sohn  
  • Bartholomäus Splöw – Sohn  
  • Bread Splöw – Vater  

Concita: Guten Morgen Kinder, habt ihr gut geschlafen?

Leopold: Ja, ich habe ganz gut geschlafen.

Bartholomäus (gähnt): Ja, ich auch.

Bread: Was habt ihr heute so vor?

Bartholomäus: Ich gehe heute Abend auf eine Party im Starlight Express. Da ist das Motto heute Oldschool.

Concita (mit einem Funkeln in ihren Augen): Ach, da wo ich mit eurem Vater damals getanzt habe

Leopold: Heute in der Schule haben wir auch das Thema Oldschool. Da kommt noch ein Zeitzeuge vorbei.

Concita: Okay, dann macht mal schnell los, sonst kommt ihr zu spät zur Schule.

Bread: Warte mal Schatz. Wie sieht es aus mit den Punkten bei euch?

Bartholomäus (etwas verlegen): Ja…äh…das sieht bei mir gerade nicht so gut aus.

Concita (streng zu Bartholomäus): Nur damit du es weißt, wir holen dich nicht aus dem Gefängnis, wir werden keine Kaution bezahlen. Passt beide auf euch auf! Viel Spaß!

Ende von Akt 1.


2. Akt: In der Schule

 Handelnde Personen:  

  • Schüler und Schülerinnen   
  • Frau Gard – Lehrerin  
  • Joachim Krüger – Zeitzeuge  

Frau Gard begrüßt die Klasse.

Frau Gard, Lehrerin: Guten Morgen Kinder. Wir haben letzte Woche bereits über die Corona-Pandemie gesprochen. Heute haben wir die Möglichkeit, Zeitzeugen der Corona-Pandemie zu befragen. Hier ist Joachim Krüger und er wird euch heute von seinen Erlebnissen erzählen.

Joachim Krüger, Zeitzeuge: Also, äh. Wie ihr schon wisst…das war nicht so toll damals. Heute hat man ja sowas nicht mehr – dank den ganzen Nanobots und so. Damit das alles nicht noch einmal passiert. Und ich persönlich hatte auch Corona und war zwei Wochen sehr krank.

Schülerin: Das war doch bestimmt nur eine Grippe!

Joachim Krüger: Nein, das denke ich nicht.

Frau Gard (schaut beunruhigt umher): Gibt es noch andere Fragen?

Schüler: Was für Symptome hatten Sie denn? Waren die schlimm?

Joachim Krüger: Ich hatte Husten, Fieber. Ich konnte das Bett nicht verlassen…es war schlimm, sag ich euch!

Schülerin: Ist man damals schmuddelig rumgelaufen?

Joachim Krüger: Ja, vor allem in meinem Viertel. Da gab es noch starke Einkommensunterschiede…Arm und Reich. Das gibt es ja heute nicht mehr dank dem bedingungslosen Grundeinkommen.

Schüler: Und wieso laufen Sie dann immer noch so rum?

Joachim Krüger: Joaa…Klamotten halt. Die funktionieren noch. Wieso sollte man sich neue kaufen?
Schüler: Na, die sehen hässlich aus!

Joachim Krüger (entrüstet): Also das ist ja frech!

Frau Gard (klatscht in die Hände und steht auf): Jetzt ist die Stunde auch schon zu Ende. Danke, dass Sie da waren Herr Krüger!

Die Schüler klatschen. Frau Gard bedankt sich erneut bei Herrn Krüger.

Ende von Akt 2.


3. Akt: Der Starlight Express

 Handelnde Personen:  

  • Bartholomäus Splöw – Partygast   
  • Android Jones – Türsteher  
  • Agate Power – Partygast  

Türsteher Android Jones steht vor der Tür des Clubs „Starlight Express“. Es hat sich eine Schlange vor dem Club gebildet. Die Menschen freuen sich schon auf die Party.

Android Jones, Türsteher (mit prüfendem Blick): Die nächste Person, bitte. Haben Sie irgendwelche illegale Substanzen dabei?

Person: Ne.

Android Jones: Gut, dann willkommen im Starlight Express!

Person: Danke! (Die Person geht in den Club.)

Android Jones (fragt die nächste Person in der Schlange): Was rauchen Sie denn da?
Agate: Nichts.

Android Jones: Was haben Sie da weggeworfen? Haben Sie illegale Substanzen dabei?

Agate: Erstens habe ich nichts weggeworfen und zweitens habe ich keine illegalen Substanzen.

Android Jones: Na, dann rein mit Ihnen. (Streng) Machen Sie keinen Stress!

Agate geht in den Club. Die Musik ist laut. Die Clubgänger tanzen und amüsieren sich. Agate lässt sich von der Musik mitreißen und fängt an zu tanzen. Sie kommt dabei Bartholomäus nahe.

Bartholomäus: Ich bitte Sie! Abstand! Abstand!!!

Agate (verdattert): Was?

Bartholomäus (schaut flehend um sich, sucht den Android): Bitte helfen Sie mir!

Android Jones springt ein und greift Agate.

Agate: Nein, Sie verstehen nicht. Er hat mich angefasst!

Android Jones (glaubt ihr nicht): Bitte kommen Sie mit.

Agate: Nein! Nein!!

Android Jones: Das gibt Abzug von Ihrem Punktekonto. Nochmal sowas und Sie kommen in den Knast!

Agate (verzweifelt): Was ist das hier?

Android Jones notiert den Punkteabzug auf Agates Konto. Verzweifelt verlässt Agate den Club.

Ende von Akt 3.