Der Betrug

Zeitreise-Bericht der Gruppe 1 am Burgenland-Gymnasium Laucha vom 16. bis 17. September 2021

Deutschland im Jahr 2040

Die Gesellschaft ist geteilt in zwei Gruppen. Die Reicheren sind unzufrieden mit dem Staat, da sie sehr viel mehr Steuern zahlen müssen, weil sie ein höheres Einkommen haben. Die Armen hingegen sind glücklich, seit sie weniger Steuern zahlen müssen und dadurch mehr Geld zum Leben haben.

Der Staat hat großen Einfluss. Er entscheidet sehr viel und beschließt neue Gesetze. Jeder darf wählen und seine Meinung äußern. Aufgrund der Steuerpolitik herrscht Feindseligkeit zwischen den beiden genannten Gruppen.

Die Wirtschaft ähnelt der von 2021, allerdings wird fast nur noch online eingekauft. Ladenbesitzer und selbständige Einzelhändler gehen pleite. Es gibt fast überall Gesamtschulen, damit jeder die gleiche Bildung erhält. Die Schulen sind digitalisiert und das ganze Schulsystem ist besser strukturiert und ausgebaut als 2021.

Auch im Gesundheitswesen wurden große Fortschritte erzielt. Es gibt mehr Heilmittel und alle sind – nach Abschaffung der Privatversicherungen – über eine allgemeine Krankenversicherung versichert und werden daher gleichbehandelt. Bekannte Politiker sind Marlene Timmermann, Lina Rüdiger, Valentin Wickel, Lea Wiesermann und Maja Geppert, die sich vor allem für eine weitere Erhöhung der Spitzensteuer und einen Ausbau der Grundsicherung für alle einsetzen.



Eine Szene, die sich im Jahre 2040 zugetragen hat…

1. Akt: Auf der Straße

 Handelnde Personen:  

  • Pablo und Sveta – ein reiches Paar  
  • Sven, Marie und Hans-Günther –   
    drei arme Lebensgefährten  
  • Polizist  

Pablo und Sveta sind ein reiches Pärchen. Sie gehen spazieren. Sveta ist offensichtlich schwanger.

Sveta (klagend): Du, Pablo wir Reichen sind so arm dran, seit wir so viele Steuern bezahlen müssen. – Guck mal da drüben! (weist auf drei arme Personen, die auf der anderen Straßenseite laufen)

Pablo: Ist das nicht Sven?

Sveta: Ja! Komm, lass uns die mal übers Ohr hauen! (zu Sven) Hallo, Sven! Guck mal (hält sich ihren runden Bauch), das ist dein Kind!

Sven (verdutzt): Das ist doch nicht mein Kind!

Sveta: Doch, Sven!

Pablo (aggressiv): Natürlich ist das dein Kind!

Sven (erbost): Das ist nicht mein Kind!

Marie (greift Svens rechte Hand): Schatz, ich glaube dir!

Sven will handgreiflich gegen Pablo werden. Marie und Heinz-Günther, mit dem Sven und Marie in einer Lebensgemeinschaft leben, versuchen ihn davon abzuhalten.

Hans-Günther (zu Sven): Svenilein, beruhige dich!

Sven (rasend): Nein! Denen werde ich …

Marie holt einen Polizisten heran.

Polizist: Was ist denn hier los?

Marie: Wir brauchen Hilfe! Die wollen uns ihr Kind anhängen.

Pablo bittet den Polizisten zur Seite und flüstert ihm etwas zu.

Pablo: Sie wissen, seit 2021 müssen wir mehr und mehr Steuern zahlen. Wir haben kaum noch Geld. Nehmen Sie meine Rolex und …

Polizist (flüsternd): Nun, das ist zu wenig!

Pablo (legt seinen Arm um die Schulter des Polizisten): Wenn wir Erfolg haben, bekommen Sie Ihren Anteil. Versprochen!

Der Polizist willigt lächelnd ein und geht auf Sven zu.

Polizist (zu Sven): Ich habe gehört, was hier passiert ist. Sie müssen Unterhalt für dieses Kind zahlen!

Sven: Nein, das ist nicht mein Kind. Und wir haben auch kein Geld!

Polizist: Doch, Sie müssen zahlen!

Sven (Pablo und Sveta drohend): Nein, wartet nur! Wir sehen uns vor Gericht.

Pablo (hinterhältig): Gut, gerne!

Marie: Wir werden gewinnen!

Die Gruppe trennt sich mit wilden Gesten und lauten Rufen.


2. Akt: Im Gericht

 Handelnde Personen:  

  • Pablo und Sveta  
  • Sven, Marie und Hans-Günther  
  • Richter  
  • Polizist  

Die beiden Streitparteien betreten den Gerichtssaal.

Richter: Bitte nehmen Sie Platz! Herr Sven Schuster, Sie bestreiten also Ihre Vaterschaft hinsichtlich des Kindes, das Frau Sveta Bykowa erwartet?

Sven (erhebt sich): Ja, ich habe diese Sveta nicht geschwängert. Das war ich nicht. Die ist immer fremdgegangen, aber nicht mit mir!

Richter: Bitte setzen Sie sich wieder! Frau Marie Kleinert, haben Sie dem etwas hinzuzufügen?

Marie (erhebt sich stolz): Ich bin die Lebensgefährtin von Sven. Und ich habe nur eins zu sagen. Wenn mein Mann sagt, er hat dieses Kind nicht gezeugt, dann stimmt das auch…

Hans-Günther (beipflichtend): Genau so und nicht anders!

Pablo (dazwischenrufend): Wir möchten auch was sagen!

Richter: Ruhig! Sie dürfen sich erheben. Bitte!

Pablo und Sveta erheben sich.

Sveta: Also Pablo, der hat schon wieder ne neue Freundin. Er schläft gar nicht mehr mit mir, hat mich also nicht geschwängert. Das Kind ist von dem da!

Sie zeigt auf Sven.

Sven: Das habe ich nicht gemacht!

Pablo: Darf ich endlich auch mal was sagen?

Richter: Ja natürlich!

Pablo: Es gibt Beweise!

Er zeigt in Richtung des Polizisten, der vor den Richter tritt. Der Polizist hält ein benutztes Kondom in die Höhe.

Pablo: Das ist das kaputte Kondom!

Sven (verunsichert): Das ist nicht von mir!

Richter: Gut, wir haben nun ein Beweismittel! (zu Sveta) Frau Bykowa, haben Sie dem noch etwas hinzuzufügen?

Sveta: Meine Damen und Herren, das war alles gegen meinen Willen. Ich möchte Unterhalt für das Kind und Schmerzensgeld haben.

Marie (wütend zu Sveta): Du Betrügerin!

Marie verliert die Geduld und stürmt auf Sveta ein.

Richter: Halt, beruhigen Sie sich!

Der Polizist versucht dazwischenzugehen. Bei dem Gerangel platzt plötzlich Svetas Schwangerenbauch, der augenscheinlich durch einen Luftballon fingiert war.

Richter (verdutzt): Hallo, hallo! Was ist denn hier los?

Pablo und Sveta nutzen die allgemeine Verwirrung und fliehen aus dem Gerichtssaal.


3. Akt: Im Ausland

 Handelnde Personen:  

  • Pablo und Sveta  
  • Polizist  

Pablo und Sveta haben sich ins Ausland abgesetzt. Beim Flanieren in der Altstadt stoßen sie aus Versehen mit einem Passanten zusammen. Dieser schaut plötzlich mit offenem Mund und weit geöffneten Augen auf die beiden. Es handelt sich um den hier Urlaub machenden Polizisten Bernd, den beide bestochen hatten, obgleich er ihrer Version auch Glauben geschenkt hatte.

Polizist: He, ich kenn Sie doch!

Er nimmt beide, die den Polizisten in Zivil noch immer nicht erkannt haben, fest.

Polizist: Für diese Fake-Schwangerschaft bezahlen Sie. Sie gehen jetzt in den Knast!


Lektorat: sb