Designerbabys

Zeitreise-Berichte der 10c am Gymnasium „J. G. Herder“ Merseburg vom 8. bis 9. Juli 2021

Deutschland im Jahr 2040:

Die armen und die reichen Menschen haben sich zusammengerauft und arbeiten nun gemeinsam. Sie demonstrieren zusammen gegen die Politik von Dietrich Macht von der Partei DMZ (Dietrich Macht Zukunft). Denn dieser will eine Gesellschaft aus möglichst vielen künstlich designten Menschen, um maximale wirtschaftliche Effektivität zu erreichen. Er sagt, so ließen sich alle gesellschaftlichen Probleme lösen.

Doch die meisten Menschen wollen nicht, dass die perfekten Designerbabys wegen ihrer größeren Möglichkeiten und der ihnen zukommenden hohen gesellschaftlichen Stellung den Zusammenhalt der bisherigen Gesellschaft zerstören.

Sie denken, dass dadurch die Schere zwischen Arm und Reich wieder auseinander gehen könnte, da die Designerbabys die Makel der anderen nicht haben und so bevorzugt behandelt werden: Im Beruf, bei der Bezahlung, bei Steuern usw.

Es formiert sich Widerstand.



Eine Szene, die sich im Jahre 2040 zugetragen hat…

1. Akt: Zuhause

 Handelnde Personen:  

  • Jana – Mutter  
  • Andreas – Vater  
  • Babybeauftragte  

Jana hat Geburtstag! Ihr Freund Andreas hat ein ganz besonderes Geschenk für sie.

Andreas: Alles Gute zum Geburtstag, Jana. Hier habe ich ein kleines Geschenk für dich bestellt.

Jana (freut sich): Was denn?

Andreas: Ein Designerbaby. Dies ist unsere Babybeauftragte, die sich um alles kümmern wird.

Die Babybeauftragte kommt herein und gibt Jana die Hand.

Babybeauftragte (erfreut): Hallo!

Jana (verwirrt): Aber ich wollte nie ein Designerbaby!

Andreas: Aber du hast doch immer gesagt, du wolltest eins?

Jana (empört): Andi, mein Schatz, du weißt doch, ich wollte immer ein Baby von uns beiden! Was wir selbst machen!

Andreas: Ja, aber schau dir doch mal die Bilder an, es wird einfach perfekt!

Babybeauftragte: Es wird niemals krank werden. Es hat einen perfekten Knochenbau. Perfekte Gene.

Jana: Ach… Perfekte Babys gibt es so viele auf der Welt. Dann ist es ja nichts Besonderes mehr. Aber unser Baby soll etwas Besonderes sein. Mit seinen eigenen Schwächen, aber auch mit seinen eigenen Stärken!

Babybeauftragte (meldet sich zu Wort): Aber das Designerbaby hat nur Stärken, besser geht es doch gar nicht.

Andreas (begeistert): Ja, das ist doch toll.

Jana (traurig): Ich bin nicht von Ihnen enttäuscht. Sie können gleich wieder abhauen.

Die Babybeauftrage geht mit einem „Pöh!“ beleidigt davon.

Jana (mit zitternder Stimme): Von dir bin ich enttäuscht, Andi. Das haben wir doch schon jahrelang geplant. (bricht in Tränen aus) Unser eigenes Kind…

Andreas: Aber wir haben doch die Gentests gemacht. Es wird später mal krank werden. Wir müssen doch an das Kind denken!

Jana: Ich möchte ein Kind, das genau so ist wie wir beide zusammen! Verstehst du das denn nicht?

Der Abend ist im Eimer. Jana ist am Boden zerstört und Andreas versucht, ihr zu erklären, dass er es doch nur gut gemeint hat.


2. Akt: Vor dem Bundestag

 Handelnde Personen:  

  • Demonstrant 1  
  • Demonstrant 2  
  • Journalistin  

Vor dem Bundestag demonstriert eine wütende Menschenmenge.

Demonstrant 1: Perfekte Menschen brauchen wir nicht!

Demonstrant 2: Gegen perfekte Menschen!

Eine Journalistin kommt dazu und hält den Demonstranten ein Mikro hin.

Journalistin: Guten Tag, wieso sind Sie denn heute hier?

Demonstrant 1: Wir wollen natürliche Kinder!

Demonstrant 2: Es wird eine Zwei-Klassen-Gesellschaft erschaffen mit diesen „perfekten“ Menschen. Das ist unfair!

Demonstrant 1: Genau! Wir sind gegen perfekte Menschen. Wir brauchen keine künstlichen Menschen, die den Normalen die Jobs wegnehmen. Wir wollen unsere eigenen Babys, und die sollen die gleichen Chancen haben wie alle!

Journalistin: Vielen Dank!

Die Demonstranten machen weiter und rufen ihre Slogans.