Plastikfrei

Zeitreise-Berichte einer 10. Klasse am CJD Droyßig vom 01. bis 02. September 2020

Deutschland im Jahr 2040: Die Anti-Plastik-Partei

Die Menschen hatten lange die in den Ozeanen und anderen Ökosystemen der Welt schlummernde Plastikgefahr wider besseren Wissens verdrängt. Doch ab Mitte der 2020er Jahre konnte das Problem nicht mehr ignoriert werden: Der Plastikanteil in den Nahrungsmitteln wurde so groß, dass die Gesundheit aller auf dem Spiel stand. Außerdem brachte das Plastikproblem unvorhergesehene Krankheiten hervor, die innerhalb eines Jahres allein in Europa über zehn Millionen Menschen das Leben kosteten.

Diese globale Herausforderung forderte globale Maßnahmen. In vielen Ländern taten sich die Bürger zusammen und bildeten die Anti-Plastik-Bewegung, die in die Gründung der APP – Anti-Plastik-Partei – mündete. Damit betrat die erste wirklich internationale Partei die politische Bühne.

Die APP wurde in immer mehr Regierungen gewählt. Dadurch konnte die Politik auf internationaler Ebene besser aufeinander abgestimmt werden und effektiver handeln. Die APP setzte von Beginn an vor allem auf basisdemokratische digitale Abstimmungen, um eine Politik nach den Interessen der Bürger zu machen. Die APP führte ein hoch modernes Plastikrecycling ein, das seitdem den Motor für ein neues stabiles Wirtschaftssystem bildet.

Jedes Jahr wird im Internet in einem sicheren Netzwerk über die unterschiedlichsten Beschlüsse abgestimmt. Stimmberechtigt sind alle Bürger, die möchten. Die APP genießt in breiten Teilen der Bevölkerung hohes Ansehen, weil sie ein bürgernahes politisches System geschaffen hat, in dem jeder Mensch seine Stimme einbringen kann. Das wird von den meisten als wichtiger Fortschritt hin zu mehr Demokratie betrachtet.



Eine Szene, die sich im Jahre 2040 zugetragen hat…

1. Akt: In Zeitz

 Handelnde Personen:  

  • Fred und Heino – Beste Freunde  

Fred klopft bei Heino an die Tür, die beiden Freunde sind verabredet.

Heino: Moin Fred! (schlägt mit Fred ein)

Fred: Moin Heino! Bist du bereit für eine lange Nacht? Ich habe die neuesten Virtual Reality-Spiele mitgebracht.

Heino: Ja super, zeig mal her. (sieht, wie Fred eine Flasche ansetzt) Sag mal, du willst doch nicht aus der Plastikflasche da trinken? Die sieht ganz schön alt aus.

Fred: Ach was, das geht schon noch. (nimmt einen Schluck, hustet und bricht zusammen)

Heino (entsetzt): Oh nein, Fred! Ich rufe den Krankenwagen. (ins Telefon) Ja hallo, mein Freund Fred ist zusammengebrochen. Der hat eine alte Wasserflasche gefunden und jetzt liegt er hier am Boden. Ich weiß nicht, was ich tun soll! Kommen Sie schnell!

Heino kniet verzweifelt bei seinem Freund Fred und wartet auf den Krankenwagen.


2. Akt: Im Altersheim

 Handelnde Personen:  

  • Herr Müller – Rentner  
  • Lilly – Betreuerin  

Der schlafende Herr Müller wälzt sich in seinem Sessel hin und her und stöhnt laut. Die Betreuerin Lilly kommt und weckt ihn, um ihn zu beruhigen.

Herr Müller: Fred! Bist du es?

Lilly: Fred ist nicht da, der ist vor zehn Jahren gestorben.

Herr Müller: Was? Fred? Und wer sind Sie?

Lilly: Ich bin Ihre Betreuerin, Sie sind im Altersheim.

Herr Müller: Fred? Hatte Fred nicht auch Zucker?

Lilly: Nein, der ist an Plastik gestorben. Am Mikroplastik im Wasser.

Herr Müller: Am Plastik? Fred?

Lilly: Ja, damals wusste man das noch nicht, aber immer mehr Leute sind daran gestorben. Fred war einer der ersten.

Herr Müller (verzweifelt): Aber was machen wir denn jetzt?

Lilly: Sie können eine Liste unterschreiben. Für eine neue Anti-Plastik-Partei, die ich mit ein paar Freunden gründen werde.

Herr Müller: Jugendlicher Leichtsinn! Na gut, ich unterschreibe mal. Und was machen Sie da den ganzen Tag?

Lilly: Wir untersuchen das Mikroplastik im Meer und versuchen die Meere davon zu säubern.

Lilly erklärt Herrn Müller ihr Projekt und überzeugt ihn schließlich, ihre Unterschriftensammlung zu unterstützen.


3. Akt: Auf dem Schulflur

 Handelnde Personen:  

  • Frau Schulze – Lehrerin  
  • Charlotte – Schülerin  

Charlotte begegnet auf dem Weg zu ihrer Klasse der Lehrerin Frau Schulze.

Frau Schulze: Hallo Charlotte, wie geht’s dir?

Charlotte: Guten Morgen, Frau Schulze, gut, danke. Und bei Ihnen? Sie waren doch im Urlaub, oder?

Frau Schulze: Ja genau, ich war am Meer, das war überraschend sauber.

Charlotte: Es gibt da von der APP diese Initiative, da sammeln die Leute den Müll ein.

Frau Schulze: Ach ja, das ist eine super Sache. Die APP macht doch auch diese Abstimmungen per App, hast du daran schonmal teilgenommen?

Charlotte: Ja, und es hat auch wirklich was bewirkt. Das würde ich weiterempfehlen. Die APP ist schon eine gute Sache. Ich trete da jetzt auch ein.

Frau Schulze: Ich bin wirklich froh, dass die jungen Leute sich so für eine bessere Welt engagieren. Viel Glück bei euren Vorhaben!

Charlotte: Vielen Dank, Frau Schulze! Ich muss jetzt in den Unterricht, einen schönen Tag noch!

Charlotte geht ins Klassenzimmer und Frau Schulze in das Lehrerzimmer, wo sie ihren Kollegen ganz begeistert vom Engagement der jungen Generation berichtet.